Nach dem Gottesdienst waren eigentlich alle zum Fantaplatz eingeladen, wir nenne den so, weil man dort eine Fanta (auch Cola ist hier Fanta) bekommt. In Deutschland wäre es der Sektempfang. Knabbersachen oder gar Kuchen: Fehlanzeige – das Kostet auch einfach zuviel. Hier werden sowieso vielmehr Menschen eingeladen, als kommen, in der Hoffnung, sie schicken wenigstens einen kleinen Umschlag :) Ach, wenn wir schon bei den Kosten sind, so eine Hochzeit hier ist natürlich nicht ganz billig: der Mann muss für seine Frau einen vorher ausgemachten Preis in Kühe bezahlen: je besser die Familie und der Bildungsgrad der Frau, desto mehr Kühe muss der Mann besorgen. Bei uns waren es zwei Kühe, da sie studiert und eine gute Arbeitsstelle hat.
Okay, während man die Fanta trinkt, als Weiße bekommt man hier einen Ehrenplatz zugewiesen, gibt es verschiedene Reden. Wir haben leider kein Wort verstanden, was da gesagt wurde (war alles Kirundi), aber das dauert dann ein paar Stunden, zur Auflockerung haben auch die Trommler gespielt.
Dann ging die Braut sich umziehen, also mal wieder eine halbe Sunde warten. Wir haben uns etwas zurückgezogen, das ist der Vorteil, wenn man in der Nähe wohnt und kamen dann Abends zum „Fest“. Man muss dazu sagen, dass wir Abends unser Fest feiern (in Deutschland), hier in Burundi ist das Meiste bereits gelaufen, man trifft sich nur noch im engsten Kreis (ca. 50 Personen) und isst zusammen (das erste Mal, wenn man zwischendurch nicht mal weggegangen ist). Es gab kein Programm, keine Rede, man isst einfach. Und dann stand das Brautpaar auf und ging: das war’s, Hochzeit vorbei :)
Ob das immer so ist, werden wir bei der nächsten Hochzeit überprüfen, die in ein paar Monaten ist, dann ist unsere zweiter Sprachlehrer an der Reihe :)