Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst und meistens dann, wenn man kein Foto dabei hat. Als wir mit unseren Arbeitern gefeiert haben, hat Johanna ein paar mal an diesem Morgen gespuckt. Tabea ist dann mit einer Stuhl- und einer Blutprobe zum nahgelegenen Krankenhaus gegangen.
Nachdem die Ergebnisse vom Labor auf dem Tisch waren, ging sie damit zu einem Arzt, der gerade Zeit hatte. Wie genau die Reihenfolge der Patienten ist, kann keiner so genau sagen. Die Tür geht ab und zu auf und dann geht man einfach mal und hofft, hereingebeten zu werden. Um den Tisch stehen 6 Frauen und Männer in weiß. Einige davon Schüler. Mit dem wenig Kirundi wird begonnen und dann auf französisch weitergemacht. Warum sie einem immer auslachen kann keiner genau sagen. Weiß einfach!
Tabea erklärt die Situation, ein Mann verschwindet und will ein Rezept schreiben. Auf dem Befund stand Leukozyten, also normalerweise eine Infektion. (Das war nicht das erste Mal, dass Johanna so etwas hatte.) Nach ungefähr 5 Minuten kommt der Arzt mit 2 Rezepten. Ich frage ihn, was Johanna hat. Er meint: Parasiten und Amöben. (Irgendwie komisch, denn davon stand ja gar nichts auf dem Befund.) Weiter geht’s zur Apotheke. Dort meint der Mann, er hätte nur das eine Medikament, man solle zurückgehen, damit sie ein anderes aufschreiben.
Tabea geht zurück und wartet wieder eine Weile, bis der Arzt ein anderes Medikament aufgeschrieben hat. Dieses Medikament kennt Tabea, da Johanna schon einmal Gebrauch davon gemacht hat.
Wieder an der Apotheke angekommen, sagt der Mann, dass man nun die Medizin am Schalter vorne bezahlen müsse. Gesagt getan, doch am Schalter haben sie keine Kasse mehr. Die Medikamente kosten ungefähr 1 Euro. Also wieder warten. Endlich bezahlt, gibt es die Medizin in der Apotheke. Zuhause angekommen spricht sich Tabea mit den 2 anderen Missionarsfrauen ab, denen das auch ein wenig komisch vorkommt, also ruft sie noch um 18.30 Uhr den Kinderarzt an. Dieser dann: Wenn weder Amöben noch Parasiten auf dem Befund stehen, gib ihr auf keinen Fall die Medikamente, sondern etwas anderes. Nun denn, versuchen wir es mit einem anderen Medikament. Fazit: Lieber nur den Befund im Krankenhaus holen und in Absprache mit dem Kinderarzt in Bujumbura das Medikament wählen :-)