Wahrscheinlich war es für unsere einheimischen Freunde schon etwas spät, aber wir wollten dennoch abklären, ob einer unser Sprachhelfer am Montagmorgen Zeit hat. Da wir im Urlaub waren, sind auch sie etwas aus dem Rhythmus geraten. Leider hatte keiner Zeit, denn die Kirche will ein Stück Land kaufen, um eine Tochtergemeinde zu bauen. Nach kurzem Abwägen, ob nicht die Anwesenheit eines Muzungus den Preis nach oben treiben würde, hat Alex zugesagt, mitzukommen. Wann kann man schon mal einem Landkauf beiwohnen?

Es ging los um burundische 7 Uhr morgens; burundisch, weil der Pastor und Erzdiakon ca. 15min zu spät waren und trotz Wartens der Landbesitzer nicht aufgetaucht ist. Also haben wir die Zeit genutzt, um in der Gegend eine Ziegelbrennerei zu besuchen und schon mal über die Anzahl und Kosten der Ziegel zu diskutieren. Leider waren die Ziegel von schlechter Qualität, so dass da eine Delegation noch einmal wo anders Ziegel suchen muss.

Aber immerhin war nun der Landbesitzer aufgetaucht. Dann wurden ausgerissene Büsche auf die Grenzen gelegt, damit alle – vor allem die Zeugen – sehen können, um welches Gebiet es sich handelt. Schließlich ging es auf das Rathaus, um die Eintragungen im Grundbuch machen zu lassen. Die verlangen hier 10% des Kaufpreises als Gebühr! Und wieder eine interessante Beobachtung: Da man Unterschriften fälschen kann wurden von den Zeugen die Fingerabdrücke genommen. Als alles vorbei war, ging man dann noch mit den Zeugen etwas Trinken und Essen, die allgemeine Belohnung für solche Dienste, da ich kein Zeuge im Speziellen war, durfte ich weiter meines Weges ziehen und den Platten reparieren, den ich mir unterwegs eingefahren habe :)