Heute war so einer, ein umusi mukuru, zu Deutsch: Wichtiger Tag. Die Burundier nennen so ihre Feiertage. Im alltäglichen Leben merkt man aber recht wenig davon, viele kleine Geschäfte haben trotzdem offen, die Menschen sind unterwegs, nur die offiziellen Sachen (Post, Ämter, …) haben geschlossen. Da wir gegenüber vom Platz der Demokratie wohnen und der heutige Tag dem „Helden der Demokratie in Burundi“ gewidmet ist, hatten wir die Ehre, hautnah dabei zu sein. Es begann damit, dass letzte Woche bereits das Monument frisch gestrichen wurde (dabei sah das noch gar nicht so schlecht aus!), heute Morgen wurden dann Blumen aufgestellt (darunter auch Bananenstauden) und ein paar Lautsprecher angeschlossen. Kurz vor Mittag gab es dann flotte Musik, um die Menschen zusammen zu trommeln. Vor unserem Haus waren hunderte Menschen, einige saßen auch auf unserer Mauer und haben unsere Hunde geärgert :)

Das war echt praktisch so dicht am Haus: wir konnten einfach das Tor aufmachen und hatten sofort einen super Platz um den Amajambo (den wichtigen Worten) zu lauschen. Viel haben wir leider nicht verstanden, nur als der Gouverneur etwas von „Bazungu“ gesagt hatte, hafteten die Blicke mehrerer hundert Menschen an Alex, der gerade der einzige Weiße war :)

Apropos weiß: es gibt auch immer wieder weiße Burundier, Albinos. In Muramvya haben wir einen Jugendlichen, auf einem Bild ist er sogar mit drauf geraten. Albinos haben es nicht leicht. Da ihren Körperteilen heilende Kräfte nachgesagt werden, gibt es immer wieder Morde.

Nach ca. 1h war dann Alles vorbei, der Verkehr wurde auf der Hauptdurchgangsstraße (die wurde dafür einfach mal kurz komplett gesperrt, nur ein Leichenwagen durfte passieren) wieder durchgelassen und die Menschenmenge hat sich innerhalb kürzester Zeit wieder verlaufen.