Da Alex kränklich war, ging Tabea zu Beginn alleine mit Johanna hin. Eigentlich sollte alles um 11.30 Uhr beginnen, aber als wir auf dem Weg waren, kam uns die Braut in Arbeitsklamotten entgegen und meinte: „Es ist noch nicht alles soweit, wartet noch zu Hause, wir lassen es euch wissen, wann es losgeht.“ Um 12.30 Uhr kam dann jemand und meinte, es würde in 5 Minuten losgehen. Also Johanna gepackt und hingeeilt, aber leider…. Dauerte es noch einmal über eine Stunde, bis dann das Fest losging, die sogenannte „Dotte“. Hier wird sozusagen der Brautpreis an die Familie der Braut übergeben. Interessant war, dass die Familie in ihrem „urugo“ (Hof) ein kleines Zelt aufgebaut haben, in der dann die Zeremonie stattgefunden hatte.
Inzwischen stieß Alex dazu, der sich mit Schmerzmittel über Wasser hielt. Danach ging es weiter in Richtung Kirche, doch leider kam der Regen dazwischen, also liefen wir im Regen nach Hause, warteten noch einmal eine halbe Stunde, bis der Regen weniger wurde und fuhren dann in Richtung Kirche. Diese sollte eigentlich um 14.00 Uhr beginnen, inzwischen war es 16.00 Uhr. Johanna schlief glücklicherweise auf der Fahrt zur Kirche ein, denn der Tag sollte noch etwas länger gehen.
Fazit:
Die Braut hatte an diesem Tag 3 verschiedene Kleider an. Einen „Imvutano“ zur ersten Zeremonie, dann das Brautkleid und am Ende den geschenkten Imvutano von ihrem Mann, denn in Burundi kauft der Mann die Kleider für seine zukünftige Frau.
Ich habe an diesem Tag 4 Fanta getrunken und wahrscheinlich am Ende einen Zuckerschock gehabt ;)
Immer etwas zu Essen mitnehmen für alle Fälle. Johanna liebt zum Glück auch trockenes Brot und Bananen. Das vertreibt den größten Hunger.
…das Fest war noch nicht zu Ende. Eigentlich wollte ich am Sonntag nach dem Gottesdienst und dem Mittagsschlaf von Johanna in aller Ruhe mit ihr Plätzchen backen. Doch da kam unsere frisch verheiratete Frau und lud uns zu sich ein. Das ist hier normal, dass man das Ehepaar in der Woche nach der Hochzeit besucht. Alex, noch immer krank, blieb daheim und Tabea ging mit Johanna hin. Man siehe und staune, ungefähr 50 Gäste waren da, die gerade beim Essen waren, als wir hinzugestoßen sind. Die Braut hat uns mal schnell ihr Essen gegeben, denn sie hatte noch nicht angefangen. Wir mussten uns neben die Trauzeugin sitzen und alle schauten uns an. Zum Glück kriegt man Johanna mit Bohnen gut und lange beschäftigt. Als die meisten Gäste aufgebrochen sind, ging es dann noch zu ihrem neuen Zuhause, und auf zur zweiten Fanta an diesem Tag.
Fazit des gesamten Festes:
Es waren zwei superschöne Tage mit vielen guten Begegnungen, vielen Gelegenheiten Kirundi zu reden und verstehen zu lernen und mit neuen Hintergründen in die Kultur des Landes. Wir haben es echt genossen, auch wenn so manche Dinge doch ganz anders sind als in Deutschland.