Hier in Burundi kocht und heizt man in der Regel mit Kohle. Wir haben also immer Kohle am Haus, da unsere Arbeiter für sich mit Kohle kochen oder auch weil unser Nachtwächter sich für die Nacht ein kleines Kohlefeuer macht (Muramvyya ist nachts wirklich so kalt, dass man das braucht!). Für unsere Kollegen in Buja bestellen wir auch immer wieder Kohle, da sie in der Hauptstadt das Dreifache kosten.
Nun kamen wir mal wieder aus Buja zurück und Alex dachte schon, dass da etwas nicht stimmt: als wir in Muramvya losgefahren sind, standen noch zwei Säcke in der Garage, nun waren es aber drei!
Natürlich fallen einem als Pastor und Theologe gleich tolle Beispiele aus der Bibel ein und schon denken wir: warum muss es denn die wundersame Kohlevermehrung sein, hätte das nicht vielleicht mit Mehl oder Zucker passieren können?
Ein Tag später geht das Wunder von Muramvya weiter: wieder steht ein zusätzlicher Sack Kohle in der Garage. Alex fragt den Arbeiter, der von nichts weiß, auch der Nachtwächter war sich keiner Sache bewusst.
Dann endlich, nach drei Tagen, des Rätsels Lösung: Unser Kohlelieferant hat einfach ein paar Säcke gebracht. Alex fragt den Arbeiter: «Haben wir bestellt und ich habe es einfach nur vergessen?» «Nein! Der bringt die Säcke einfach so, er will auch erstmal kein Geld, aber wenn wir die Kohle dann später wollen, sollten wir auch bezahlen. Er hat Angst, dass Nachts die Räuber kommen und ihm die Kohle klauen, wie schon einmal, also stellt er sie bei dir unter!»
Schade, gegen etwas Extrakohle hätten wir nichts einzuwenden ;)
Kleine Geschichten, die das Leben manchmal erheitern!