Sie war gerade noch beim Frühstücken, als der Anruf kam: Heute Nacht wurde in ihrem Landen eingebrochen. Ihr Mann war gerade auf einer Kirchenkonferenz in der Hauptstadt. Die beiden haben bei uns in Muramvya ein kleines öffentliches Sekretariat, sprich, jeder kann dort Büromaterialien kaufen oder Briefe auf dem Computer schreiben, übersetzen und ausdrucken lassen.

Nach Weihnachten haben sie damit angefangen und es lief alles gut an. Bis dann letzte Woche ein paar Gefange im Gefängnis freigelassen wurden, weil sie ihre Strafe abgesessen haben. Das Erstbeste, was sie machten, war, bei unseren Freunden einzubrechen und alles, Computer und Büromaterial mitzunehmen.

Tabea ist an dem Morgen spontan hingelaufen und war fast den ganzen Morgen bei ihr, da die Frau, dazu noch schwanger, sehr schockiert war. (Gut, wenn man sich für so eine Situation spontan Zeit nehmen kann.) Zufällig kam noch ein Polizeiseelsorger aus der Hauptstadt vorbei, der eigentlich auf dem Weg ins Landesinnere war. Doch leider hatte das Taxi eine Panne und so wollte er noch schnell die Frau besuchen und dann wieder nach Hause gehen. Er sah dann die Bescherung, als er in die Boutique hineinkam. Wie gut, dass es bei uns an diesem Mittag ein typisches burundisches Essen gab und somit haben wir die Beiden einfach zu uns eingeladen.

Doch nun zurück zu den gestohlenen Gegenständen. Ein Computer ist etwas sehr wertvolles hier und es gibt nur wenige Menschen, die sich so etwas leisten können. Außerdem war er die Geschäftsgrundlage für den kleinen Laden.

Die Einbrecher sind in der Nacht gekommen und haben ein Loch in die Mauer gemacht und darüber alles ausgeräumt. Seltsamer Weise will keiner der drei Nachtwächter, die direkt neben dem Laden ihren Dienst versehen haben, irgendetwas gehört oder gesehen haben.

Die Polizei hat schnell reagiert und nach dem PC gesucht, denn so etwas verkauft man hier im Landesinneren nicht einfach mal so. Aufgeflogen sind die Vögel dann, als sie den Monitor (dessen Kabel sie abgeschnitten hatten, um ihn vom Rechenr zu trennen) als Fernseher (!) im Nachbarort verkaufen wollen.

Nach ein paar aufregenden Tagen, ist nun fast alles wieder aufgetaucht; Alex hat das Monitorkabel gelötet und so funktioniert die Machine wieder und der Laden hat wieder offen.

Wir schreiben das, damit ihr auch für diese Situation beten könnt. Wir hören immer wieder, dass sich solche Einbrüche häufen, auch in unserer Nachbarschaft wurde schon zwei Mal in eine Boutique eingebrochen.