Und von diesen gibt es in Burundi wirklich viele. Gerade sind wir dabei, die ganzen Feste so nach und nach mitzubekommen, wenn es diesen Anlass dafür gibt. „Guhekerez umwana“ (sinnbildlich übersetzt: Das Kind wird auf den Rücken genommen) nennen sie dieses Fest. Unser Arbeiter hat Nachwuchs bekommen. Nach der Geburt darf sich die Mutter normalerweise noch erholen, sie liegt viel und Verwandte oder andere sorgen sich um die Familie und das Essen. Doch wenn dieses Fest vor der Türe steht, dann beginnt der gewöhnliche Alltag wieder, denn bei diesem Fest wird das Kind zum ersten Mal von der Mutter auf den Rücken genommen und somit kann sie wieder arbeiten, denn nun ist das Kind versorgt und die Mutter hat beide Hände frei, um auf dem Feld zu arbeiten, Wasser an der Quelle zu holen und, und, und.

Wir waren natürlich eingeladen und sind noch am selben Tag, als der Überfall auf die Boutique war, zu diesem Fest gegangen. Dabei waren Verwandte, Freunde, der Pastor der Kirche und wir. Es gab wie immer auf Festen burundisches Essen (Reis, Bohnen, Mais, Kraut und ein wenig Fleisch), und eine Fanta. Danach wurde gesungen und der Pastor hielt eine Andacht. Anschließend wurde der Namen offiziell verkündet. (Echt witzig: Hier hat das Kind noch keinen Namen, wenn es auf die Welt kommt, den überlegt man sich erst nach der Geburt). Ja und dann? Dann wurde das Kind mit lautem Singen auf den Rücken der Frau gebunden. Es gab viel Gejubel, Gratulationen, bevor sich dann alle auf den Heimweg machten. Ein nettes Fest, an dem die Familie Geschenke bekommt, seien es Lebensmittel, Kleider oder andere Dinge und auch eine Gelegenheit, um Gott zu danken für die Bewahrung während der Geburt und alle Kraft, die er gegeben hat.