Gestern ging es zusammen mit Stefan mal wieder nach Muramvya. Es ist schon ein komisches Gefühl: zwei Jahre haben wir nun dort gelebt, Freunde gefunden, gearbeitet und nun kommen wir als Gäste. Der Anlass war der Abschluss vom Schreibmaschinenkurs im BAHO Ausbildungszentrum in Muramvya.

Es war toll, die strahlenden Gesichter der Schüler, aber auch deren Eltern oder Verwanden zu sehen. Sowohl von der Kirchenleitung, als auch von der deutschen Botschaft in Burundi kamen Vertreter, um den Absolventen zu gratulieren. Nach den obligatorischen Amajambo ging es dann zu einem gemeinsamen Essen.

Anschließend, es war schließlich schon Nachmittag, sind Stefan und ich zurück nach Bujumbura gefahren, wo das burundische Chaos so richtig abging (oder lag es nur an den fehlenden Absprachen?):

Tabea war mit Johanna im Krankenhaus um jemanden zu besuchen, die am gleichen Tag mit Notkaiserschnitt entbunden hatte (wir passen gerade auf ihren ersten Sohn auf, so lange sie im Krankenhaus ist). Natürlich wusste ich nichts davon und hatte auch keinen Schlüssel mitgenommen. Also kamen Stefan und ich an unserem Haus an: abgeschlossen; hm, ich sollte dringend wohin ;) aber das ging ja nun nicht. Dann sollte ich noch für den Abend der Predigt den letzten Schliff geben, ging aber auch nicht, weil die Predigt im Computer steckt, der aber wiederum im Haus stand.

Warten, warten, warten – ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches, aber ich sollte mich beeilen, kurz nach 17h musste ich zum Jugendgottesdienst nach Kinindo.Schließlich kamen die drei: rein ins Haus, ran an den Schreibtisch, schnell alles ausdrucken … „Kannst du dann noch die Suppe ins Krankenhaus bringen?“ Suppe? Krankenhaus? Ich muss doch los! Aber da man sich hier in allen Krankenhäusern selber versorgen muss, war keine Wahl: Suppe ins Auto, Predig, Bibel und schon ging’s los nach Kinindo.

Das schöne hier ist, dass es kein Problem ist, wenn man sich etwas verspätet und so kam ich so einigermaßen rechtzeitig zum Gottesdienst. Es war die erste Predigt in unserer neuen Gemeinde. Der Gottesdienst war schön, doch das Chaos ging noch weiter: Mitten in der Predigt passiert es: Stromausfall. Zack, das Licht war weg, stockfinster, dass man die Hand nicht vor Augen sehen konnte. Ein kleiner Kommentar von der Seite: „Mach einfach weiter, wir kümmern uns um den Strom.“ und schon standen 10 Männer auf, suchten den Generator, schleiften ihn durch den Gottesdienstraum, um ihn dann nach mehreren Versuchen zum Laufen zu bringen – alles natürlich während der Predigt :)

Und morgen ist ein neuer Tag mit neuen Herausforderungen …