Am Samstag war ich (Alex) auf einem Fest im Landesinneren, genauer gesagt in Matana. Matana liegt ca. eineinhalb Autostunden von Bujumbura entfernt in den Bergen. Eingeladen hat ein Mitarbeiter aus der Diözese, dessen Schwiegervater vor ein paar Wochen gestorben ist.

Wenn in Burundi jemand stirbt, gibt es wie bei uns eine Beerdigung, aber dann geht es anders zu: Nach normalerweise 1-3 Wochen gibt es eine Feier, bei der man das Ende der Trauer begeht, aber nur teilweise. Nach ein paar Jahren gibt es dann ein Fest zum endgültigen Ende der Trauer.

Dieses Fest war nun also das teilweise Ende der Trauerzeit, in Kirundi heißt dieses Fest guca ku mazi, was soviel bedeutet wie: Übergang.

Geplante Abfahrt war 8h00 morgens, da es etwas geregnet hatte, die Kinder nicht rechtzeitig fertig waren, dauert es dann noch mal ca. eine Dreiviertelstunde. Also kurz vor 9h ging es dann los. Da es in Burundi  Samstagmorgens Arbeitseinsätze gibt, sind fast keine Autos auf den Straßen und so kamen wir ohne größere Probleme nach Matana.

Nach ca. eineinhalb Stunden kamen wir am Haus seines Schwiegervaters an. Dann hieß es erstmal wieder warten: bis die anderen alle da sind. Die waren nämlich so schlau und haben alle noch zuhause gewartet, bis wir ankommen, weil jeder damit gerechnet hat, dass wir nicht pünktlich kommen werden (waren wir ja auch nicht :) ).

Als die Familie beisammen war, wurden Blumen auf das Grab gelegt. Außer zu den beiden Festen geht man hier nicht auf den Friedhof. Dieses Mal war es sogar noch etwas anders: Das Grab war direkt neben dem Haus.

Dann ging es in die Kirche. Bis dann alle bei der Kirche waren, die Pastoren da und in ihre Gewänder gekleidet waren und der Chor da war, verging natürlich etwas Zeit – aber das sind wir ja gewohnt.

Anschließend gab es noch einen Empfang – es war bereits 14h00 und nun bekamen wir ersteinmal eine kleine Cola – das erste nach dem Kaffee am Morgen. Es folgten die Reden, wie sie in Burundi bei Festen üblich sind; allerdings haben sich alle sehr kurz gehalten, denn der Empfang dient dazu seine Anteilnahme auszudrücken, dazu dient allein schon die Anwesenheit, weil sehr genau wahrgenommen wird, wer kommt und wer nicht und dann ist da noch die „Anteilnahme“ an den Kosten von der Beerdigung und die finanzielle Unterstützung der Familie. Es bekommt also jeder, der möchte, einen Briefumschlag und darf dann etwas hineinstecken. Anschließend werden die Umschläge wieder eingesammelt und wenn das vorbei ist, geht man wieder nach Hause.

Das haben wir dann auch gemacht :)

Ein Tag mit vielem Warten und Fahrten geht zu Ende, aber auch ein Tag mit vielen Gesprächen, Kontakten und einem tieferem Verständnis vom Leben und der Kultur der Menschen, für die wir hier sind.